Kulturkontrastive Studie des Recruitment Marketings in Finnland, Schweden und Deutschland in der Versicherungsbranche

Abstract

Arbeitssuchende haben heute mehr Arbeitsplatzmöglichkeiten als jemals zuvor und für die besten Kandidaten ergeben sich damit zahlreiche Arbeitsmöglichkeiten, für die sie qualifiziert sind. Es ist üblich, dass Arbeitgeber auf Arbeitnehmersuche gute Leistungen und Erfahrung von den Arbeitssuchenden verlangen, ohne dafür jedoch viel zu versprechen. Sie vergessen dabei, dass wirklich qualifizierte Menschen zwischen Hunderten von Arbeitgebern wählen können, um eine Stelle zu finden, die ihnen Selbstverwirklichung, berufliche Weiterentwicklung und viele andere Vorteile bietet. Um die besten Kandidaten anzuziehen, müssen Unternehmen demnach die Aufmerksamkeit dieser Kandidaten auf sich ziehen. Kommunikative Strategien, mit denen Unternehmen versuchen, die am besten passenden Arbeitssuchenden für sich zu gewinnen, sind ein Teil des Recruitment Marketings. Da die Kommunikation und die Denkweise stark kulturabhängig sind, ist es interessant, zu untersuchen, ob und wie das Recruitment Marketing von der jeweiligen Nationalkultur beeinflusst wird. Hofstede (2011) unterteilt Nationalkulturen in sechs Dimensionen, wobei jedes Land Punkte in jeder Dimension erhält. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, herauszufinden, ob und, wenn ja, auf welche Weise sich das Recruitment Marketing auf Karriereseiten von finnischen, schwedischen und deutschen Versicherungsunternehmen unterscheidet und inwiefern die Recruitment-Marketing-Maßnahmen von der Nationalkultur abhängig sind. Analysiert werden hierzu sprachliche Ausdrücke, die auf den Karriereseiten vorkommen, unterschiedliche Assoziationen wecken und das Bild des Unternehmens formen. Für die empirische Untersuchung wurden insgesamt sechs Unternehmen untersucht: zwei Unternehmen pro Land. Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurde eine Frame-semantische Analyse durchgeführt, wonach die erkannten Standardwerte zu Hofstedes sechs Dimensionen angepasst wurden, um herauszufinden, inwiefern das Recruitment Marketing mit Hofstedes Angabe der Nationalkulturen korreliert.